Küchenhöhe: Schön, wenns passt

Der Mensch wird immer grösser, die Küchennorm ist seit den 1960er-Jahren dieselbe. Küchenherstellerin Veriset reagiert darauf und schafft mit einem neuen variablen Masssystem VMS die Standardhöhe von 90 Zentimeter ab. Die Arbeitshöhe wird dem Benutzer angepasst.

Äusserlich ist eine Küche im VMS-Standard nicht von einer Küche in herkömmlichen Massen zu unterscheiden.
Äusserlich ist eine Küche im VMS-Standard nicht von einer Küche in herkömmlichen Massen zu unterscheiden.
Das variable Masssystem VMS geht von einer Korpushöhe von 80 cm aus.
Das variable Masssystem VMS geht von einer Korpushöhe von 80 cm aus.

90-60-60 oder 90-60-55, so lauten hierzulande die Idealmasse von Küchen. Die Zahlen bezeichnen Höhe, Tiefe und Breite von Küchenmöbeln in Zentimeter. Wobei 55 für die Schweizer Normbreite 55 Zentimeter steht und 60 für die Euronorm-Breite. Das in den 1960er-Jahren entwickelte Rastermass basiert auf den damaligen Daten der Anthropometrie, der Lehre von den Massen des menschlichen Körpers. In den vergangenen 50 Jahren sind die Menschen in der Schweiz gewachsen. Für immer mehr Menschen ist die standardisierte Arbeitshöhe von 90 Zentimeter nicht mehr passend, denn die ideale Höhe der Arbeitsplatte liegt zehn bis fünfzehn Zentimeter unterhalb des angewinkelten Ellbogens. Bereits heute lässt sich die Arbeitshöhe über die Möbelfüsse anpassen, die Korpushöhe von 76,2 Zentimeter bleibt jedoch gleich, womit bei einer Erhöhung wertvoller Stauraum verloren geht.

Ergonomische Vorteile
Mit dem neuen System variiert die Möbelhöhe von 75 bis 85 Zentimeter; zusammen mit den Möbelfüssen (11 Zentimeter) und der Arbeitsplatte (2 Zentimeter) ergibt sich eine Arbeitshöhe von 88 bis 98 Zentimeter. Damit ermöglicht man kleineren und grösseren Personen eine angepasste Arbeitshöhe. Neu bestimmt also die Korpus- und nicht mehr zwingend die Sockelhöhe die Arbeitshöhe. «Für uns stand die individuelle Ergonomie und die optimale Stauraumnutzung im Vordergrund. Unser Ansatz ist, die ergonomischen Vorteile mit den Gegebenheiten des Raums zu verbinden», so Rafael Duss, Leiter Produktentwicklung bei Veriset.

Mehr Stauraum
Die ergonomischen Vorteile bringen auch praktischen Mehrwert. So kann man beispielsweise eine 1,5 Liter PET-Flasche in der untersten Schublade eines 80 Zentimeter-Korpus unterbringen, weil sich die Fronteinteilung ändert. Die neue Korpushöhe bietet auch mehr Installationsraum für Induktionskochfelder. Veriset würde sich wünschen, dass die Idee von weiteren Küchenbauern übernommen wird und sich VMS als weiterer Standard durchsetzt.

Veriset AG
6037 Root

Text: Christine Vollmer, PD
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 1/2021

Artikel teilen

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln.

Notwendige Cookies werden immer geladen