Gut eingerichtet

Es lohnt sich, rechtzeitig Profis in Sachen Innenarchitektur und Innenausbau zu Rate zu ziehen. Das ist die Bilanz zweier Schwestern, deren neuer Lebensraum von Grund auf neu geplant wurde. Das Ergebnis sind Räume zum Wohlfühlen. Das Geheimnis liegt in der konsequenten Planung und fachkundigen Umsetzung des individuellen Wohntraums.

Die dunkle Küche ist ein schöner Kontrast zum hellen Eichenparkett.
Die dunkle Küche ist ein schöner Kontrast zum hellen Eichenparkett.
Mit dem konsequent umgesetzten Farbkonzept wirken alle Räume ruhig und aufgeräumt. Auch die Fensterrahmen sind farblich aufs Interieur abgestimmt.
Mit dem konsequent umgesetzten Farbkonzept wirken alle Räume ruhig und aufgeräumt. Auch die Fensterrahmen sind farblich aufs Interieur abgestimmt.
Die transparente Schiebetür ist ein Stilelement, das mehrfach verwendet wurde. Die mattschwarze Wand gibt optisch Rückhalt.
Die transparente Schiebetür ist ein Stilelement, das mehrfach verwendet wurde. Die mattschwarze Wand gibt optisch Rückhalt.

Offen, fröhlich und luftig wünschen sich zwei Schwestern ihr neues Zuhause. Dazu stylisch, elegant und aufgeräumt. «Wenn man nicht mehr zwanzig ist, weiss man genau, was man will.» Die beiden Wohnungen, individuell verschieden und doch aus einem Guss, erfüllen alle diese Wünsche aufs Beste. So lautet die Bilanz nach einem Jahr, nicht zuletzt dank einer ganzheitlichen Planung von Architektur und Innenausbau aus einer Hand. Falls je wieder gebaut würde, hätte der frühzeitige Bezug von Inneneinrichtungsprofis oberste Priorität. Obwohl in diesem Fall der Zufall mitspielte, denn von selbst wären die beiden nicht auf die Idee gekommen. Das Angebot, auch die Innenarchitektur zu übernehmen, kam vom Architekturbüro Forum A aus Herzogenbuchsee/BE, das diese Dienstleistung seit Jahrzehnten anbietet.

Bilder im Kopf
Innenarchitektin Claudia Schneeberger geht bei der individuellen Planung von Innenräumen so vor, dass sie zuerst «die Gefühle abfragt, die Bilder im Kopf». In einem weiteren Schritt werden Möglichkeiten aufgezeigt, Grenzen ausgelotet, Elemente reduziert. «Es ist wichtig, ein Thema, ein Gefühl zu definieren und es dann konsequent umzusetzen.» Dabei sei weniger mehr. Wer alles, was er im Internet Schönes findet, haben wolle, lande am Ende beim Sammelsurium einer Baumusterzentrale.

Schwarz-Weiss-Warm
Ein Schlüsselelement, ein «must-have» für beide Bauherrinnen, war ein schwarzer Wasserhahn für die Küche. Beide hatten den Design-Klassiker von Franke bei ihren Recherchen im Internet unabhängig voneinander entdeckt und auf die Wunschliste gesetzt. In beiden Küchen ziert er jetzt die Kochinsel. Für die Bäder fand man Armaturen der Marke Gessi in Schwarz. Das Farbkonzept Schwarz-Weiss zieht sich durchs ganze Haus. Wobei, wie die Innenarchitektin bemerkt, dieses Schwarz-Weiss keineswegs kühl und nüchtern erscheint. Samtiges Mattschwarz könne durchaus warm wirken. Der Farbton taucht immer wieder auf: In der Küche, bei den Badmöbeln, den Rahmen der Schiebetüren. Sogar die dunklen Fensterrahmen fügen sich ins Konzept.

«Die Innenarchitektin hat uns Welten geöffnet, Möglichkeiten aufgezeigt, auf die wir nie gekommen wären», erklären die Bauherrinnen. «Allein schon, dass es Hunderte von Weisstönen gibt, war uns nicht bewusst.» Mit Schwarz und Weiss grenzen sich die beiden Wohnungen voneinander ab. Während für die Parterrewohnung ein möglichst heller Eichenparkett gewählt wurde, entschied sich die Bewohnerin der ersten Etage für einen dunklen Boden. Dass man auf dem dunklen Boden den Staub besser sieht und die dunkle Armatur nach jeder Benutzung kurz abgewischt wird, sei für sie kein Problem. Einen Chromstahlhahn müsse man auch putzen, sie würde alles wieder so machen.

Gerne aufgeräumt
Das reduzierte Farbkonzept ist das eine Stilmittel, die Räume ruhig und aufgeräumt erscheinen zu lassen. Ein anderes ist die Integration des Stauraums in die Planung. Wenn Möbelstücke massgefertigt integriert sind, wirken sie nicht als Fremdkörper wie ein nachträglich gekaufter Schrank, sondern sind Teil des Raums. Ausserdem wurden die neuen Räume konsequent neu eingerichtet, ohne Altlasten aus den früheren Wohnungen. Für alles, was nicht dazu passt und nicht dauernd zur Hand sein muss, ist im grossen Keller des Hauses Platz genug, zum Beispiel für den alten Kleiderschrank. Ihre Kleider hat die Bewohnerin der ersten Etage in einem begehbaren Kleiderkammer untergebraucht, hinter Schiebetüren, bei deren Öffnung automatisch das Licht angeht. «Ich wollte die Durchbrüche in den Türen, damit Luft an die Kleider kommt», erklärt die Bauherrin. Dadurch ergibt sich zudem ein spannendes Bild. Für die Planer und Schreiner der Loosli AG dagegen waren die langen Latten in der hohen Türe eine konstruktiv spannende Herausforderung.

Innenarchitektin Claudia Schneeberger hat schon viele Projekte gemeinsam mit der Loosli AG realisiert. Neben dem fachlichen Know-how schätzt sie auch den gesunden Pragmatismus des Unternehmens. Man habe bei jedem Projekt, und das findet sie optimal, dank laufender Kostenkontrolle immer das Budget im Griff und könne Kosten optimieren, ohne dass das grosse Ganze leide. Hinter einer schönen Front für die Ankleide zum Beispiel könne man ohne Weiteres schlichte, preisgünstige Regale aufstellen, und in der Küche die Anschaffung eines zweiten und dritten Backofen auf später verschieben, aber den Platz dafür schon einplanen.

Massarbeit aus einer Hand
Eugen Kurt, Verkaufsberater der Loosli AG, und Hans Widmer, zuständig für die Arbeitsvorbereitung, arbeiten regelmässig und gerne zusammen mit dem Architekturbüro Forum A. An das hier gezeigte Projekt erinnern sie sich gut, die ersten Besprechungen mit der Bauherrschaft waren lange und angenehm. «Eine gute Kommunikation ist wichtig, damit der Kunde am Ende das bekommt, was er sich vorgestellt hat.» Mit der Planung der zwei Küchen fing es an, dazu kamen weitere Innenausbauten wie Badmöbel, Anrichte und Schiebetüren. Der Kunde hat in so einem Fall, erklärt Kurt, mehrere Vorteile, unter anderem einen einzigen Ansprechpartner. Er muss nicht diverse Male neu erklären, was er sich vorstellt. Er kann sicher sein, dass alle Materialien und Masse zusammenpassen, und die Ausführung ist ebenfalls einfacher. Die Loosli AG kann bei einem grösseren Auftrag Synergien nutzen und diese an den Kunden weitergeben, was für den Bauherrn am Ende auch preislich interessant sei.

Egal, ob der Auftrag gross oder klein ist: «Der Kunde soll begeistert sein.» Die Basis dafür sei, so der Fachmann der Loosli AG, eine gründliche Beratung. Dazu gehöre auch, dem Kunden oder den Innenarchitekten Alternativen zu präsentieren, praktischere konstruktive Lösungen oder andere Materialien. Damit der Kunde «nicht nur bei der Abnahme, sondern auch noch nach Jahren zufrieden ist».

Innenarchitektin Claudia Schneeberger
Forum A

Viel Platz für Kleider: Im begehbaren Schrankraum hinter den Schiebetüren ist die gesamte Garderobe verstaut.
Viel Platz für Kleider: Im begehbaren Schrankraum hinter den Schiebetüren ist die gesamte Garderobe verstaut.
Lieblingsplatz Kaffeebar: Im hohen Dachraum hat eine vier Meter lange Kochinsel Platz.
Lieblingsplatz Kaffeebar: Im hohen Dachraum hat eine vier Meter lange Kochinsel Platz.

Text: Christine Vollmer, Fotos: Stettler Photography
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 2/2022

Artikel teilen

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln.

Notwendige Cookies werden immer geladen