«Ein Zentralstaubsauger ist kein Luxus», ist Edgar Späni, Gründer und Inhaber der Späni Zentrale Haustechnik AG, überzeugt. Ausserdem koste eine Anlage weniger, als die meisten vermuten.
Seine Geschichte als Unternehmer begann 1993, als Edgar Späni und seine Frau ihr Haus in Illgau/SZ bauten. Beide waren zu 100 Prozent berufstätig, die Haushaltsarbeiten wurden aufgeteilt, Edgar bekam das Ressort Staubsaugen zugeteilt. Weil er diese Arbeit eher mühsam fand, sah er sich nach einer Möglichkeit um, die Sache effizienter zur erledigen. Er stiess auf das Prinzip Zentralstaubsauger: Motor und Staubbehälter werden zentral im Keller des Hauses installiert. Man muss kein schweres Gerät im Haus herumtragen, nur noch den Schlauch, der an den jeweiligen Anschlüssen – meist genügt einer pro Etage – angekoppelt wird. Staub und Krümel werden mit Unterdruck durch ein Rohrsystem direkt in den Sammelbehälter im Keller befördert. Das ist nicht nur bequemer, es geht auch schneller und das Haus wird sauberer als mit einem herkömmlichen Schlittenstaubsauger, da kein Feinstaub mehr zurück ins Haus geblasen wird.
Hoch gestecktes Ziel
Das System, geliefert von einem kanadischen Hersteller, wurde im Hause Späni installiert, und Edgar war begeistert. So sehr, dass er seine Stelle im Aussendienst einer Computerfirma kündigte und Unternehmer wurde: Er importierte fortan das kanadische System in die Schweiz. Mit einem hoch gesteckten Ziel: Bis in 25 Jahren sollte ein Zentralstaubsauger in jedem Haus in der Schweiz Standard sein. Das hat er nicht erreicht, wie er selbstkritisch zugibt. «Darüber bin ich schon etwas enttäuscht.»
25 Mitarbeiter
Trotzdem war er sehr erfolgreich. Wer den Firmensitz in Steinen/SZ besucht, wo in einem ehemaligen Militärgebäude 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Späni Zentrale Haustechnik AG arbeiten, kann sich davon überzeugen. Der Chef persönlich nimmt sich gerne Zeit, Interessenten durch Showroom und Fertigung zu führen. Inzwischen wird längst nicht mehr aus Kanada importiert, die Geräte stammen heute aus dem Swiss Knife Valley: Sie werden in Steinen montiert, die verschiedenen Komponenten werden in der Schweiz gefertigt. «Heute machen wir fast alles selber.» Zudem ist das System immer wieder verbessert worden, obwohl Späni selbst kein Techniker ist. «Ich habe unseren Kunden zugehört. Den Rest übernehmen die Entwickler.» Die jüngste Generation seiner Zentralstaubsauger ist so angelegt, dass man auch keinen Schlauch mehr durch die Etagen tragen muss. An jedem Sauganschluss ist ein flexibler Schlauch integriert, der zum Saugen herausgezogen wird und nach getaner Arbeit wieder in der Wand verschwindet.
Prominente Kundschaft
Schon in der Bildergalerie im Treppenhaus erfährt man allerlei Interessantes. Zum Beispiel, dass auch Schwingerkönig Jörg Abderhalden in seinem Einfamilienhaus einen Zentralstaubsauger der Marke Späni hat. Weil es bequem ist und weil der Sohn Allergiker ist und einen hohen Hygienestandard benötigt. Oben im Showroom stösst man auf noch mehr Prominenz. In einem Bilderrahmen hängt ein Zeitungsartikel über die Federer Villa in der Lenzerheide, daneben ein Foto mit dem Tennisstar, flankiert von drei Männern in roten Späni-Shirts. Da stellt sich die Frage, ist ein Zentralstaubsauger ein Luxusprodukt?
Kein Luxus
«Keinesfalls», wehrt Edgar Späni ab. «Staubsaugen ist kein Luxus für mich. Unser Produkt ist einfach ein sehr praktisches Haushaltsgerät, das viel Zeit spart, Komfort bietet, weniger Lärm macht, keinen Feinstaub produziert und auch nicht viel kostet.» Für ein neues Einfamilienhaus sei mit 3000 bis 4000 Franken zu rechnen, «fixfertig, Installation inbegriffen». Auch der nachträgliche Einbau sei möglich. Meist gebe eine Lösung, die Rohre geschickt unterzubringen, im Steigschacht des Hauses, im Treppenhaus oder in Einbauschränken. Renommierte Hausanbieter wie Marty Design Haus installieren in praktisch jedem ihrer Objekte von Anfang an einen Zentralstaubsauger. Eine andere Kundengruppe sind ältere Herren, die sich nach der Pensionierung mehr im Haushalt engagieren und effizienter Staubsaugen wollen. «Wer uns hier besucht, ist meistens schnell überzeugt von den Vorteilen», erklärt Späni nicht ohne Stolz. «Viele sind überrascht, dass es nicht mehr kostet.»
Auch Grossprojekte
Stolz ist der Unternehmer auch darauf, dass sein Sohn Oliver, gelernter Automatiker, ins Unternehmen eingestiegen ist. Er betreut die Sparte Grossprojekte von der Beratung bis zur Installation. Immer mehr Hotels, Gewerbebetriebe und Bürogebäude setzen auf Zentralstaubsaugeanlagen, auch die Trams der Zürcher Verkehrsbetriebe werden mit Geräten von Späni saubergehalten. Ein Bereich, der grosses Wachstum verspricht, ist Edgar Späni überzeugt.
Aktuell generieren die Privatkunden aber noch den grössten Anteil des Firmenumsatzes. Wer sich für das System interessiert, wird an Messen und im Showroom am Firmensitz vom Chef persönlich gerne gründlich informiert – und meistens überzeugt.
Späni Zentrale Haustechnik AG
6422 Steinen
Tel. 041 833 88 99
Text: Christine Vollmer
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 6/2019