Wie geht man vor, wenn man Solarstrom auf dem eigenen Dach produzieren will? «EnergieSchweiz», ein Programm des Bundesamtes für Energie, unterstützt Hausbesitzer bei der Planung von Solaranlagen mit Rat und Tat. Eine Anleitung in sieben Schritten.
Schritt 1: Solarpotenzial von Dach und Fassaden ermitteln
Bringen Sie in Erfahrung, ob Ihr Hausdach und Ihre Hausfassaden für die Solarenergienutzung geeignet sind und wie viel Strom und Wärme Sie produzieren könnten. Die Daten werden anschiessend per Klick auf den Button «Wie viel kostet meine Solaranlage?» direkt in den Solarrechner übertragen.
Schritt 2: Drei Offerten einholen
Nehmen Sie mit Solarinstallateuren Kontakt auf. Informieren Sie sich. Die Frageliste von Energie Schweiz hilft Ihnen, die richtigen Fragen zu stellen. Wählen Sie eine einfache Lösung: Mit einer schlüsselfertigen Anlage vermeiden Sie Unannehmlichkeiten. Holen Sie Offerten von drei Installateuren ein.
Schritt 3: Vergleichen Sie die Offerten mit Hilfe der Energie Schweiz-Experten
Übermitteln Sie die Offerten an die Experten von Energie Schweiz. Diese vergleichen die Offerten, übermitteln Ihnen einen Bericht, damit Sie das geeignetste Angebot auswählen können, und beantworten zusätzliche Fragen. Diese Dienstleistung ist kostenlos und Sie erhalten innerhalb von vier Werktagen eine Antwort.
Schritt 4: Behörden informieren
Für Solaranlagen, die auf die Dachfläche abgestimmt sind und sich ausserhalb einer Schutzzone befinden, ist keine Baubewilligung nötig. Sie müssen jedoch den Behörden vor Baubeginn gemeldet werden. Ihr Solarprofi-Installateur wird weitere Dokumente einreichen – unter anderem das Anschlussgesuch und die ESTI- (Eidgenössische Starkstrominspektorat) Plangenehmigung.
Eine einfache Meldung bei der Gemeinde genügt. Einige Gemeinden haben ein spezielles Meldeformular. Gibt es kein Standardformular für die Meldung, können Sie den Musterbrief von Energie Schweiz benutzen. Die Anforderungen für die Meldung bei den kantonalen Behörden sind in jedem Kanton unterschiedlich geregelt. In einigen Kantonen werden Entwürfe der Anlage verlangt, in anderen Fotos oder Situationspläne.
Schritt 5: Fördergelder in Anspruch nehmen
Die Schweizer Stromnetzbetreiberin Swissgrid ist zuständig für die Ausrichtung von Fördergeldern und Vergütungen für Solaranlagen. Melden Sie sich nach der Installation der Anlage bei Swissgrid an, um Ihre Vergütung zu erhalten. Für eine thermische Solaranlage muss das Gesuch um Förderbeiträge an den Kanton gerichtet und von diesem vor der Installation gutgeheissen werden. Melden Sie die Anlage vor der Installation bei der kantonalen Gebäudeversicherung an. So sind Sie bereits während der Installation versichert.
Schritt 6: Mit den Arbeiten beginnen
Planung und Montage einer Solaranlage auf einem Einfamilienhaus können im Idealfall innerhalb von zwölf Werktagen durchgeführt werden, wenn der Installateur freie Kapazität hat und gut organisiert ist.
Schritt 7: Nach der Inbetriebnahme
Energie Schweiz empfiehlt, die Anlage rund drei Jahre nach der Inbetriebnahme kontrollieren zu lassen, um sicherzustellen, dass sie richtig funktioniert. Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie SSES bietet Qualitätstests von unabhängigen Experten an. Der Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie Swissolar bietet eine Ombudsstelle an, die bei Problemen zwischen Bauherren und Anbietern/Solarprofi-Installateuren vermittelt.
Links zu den erwähnten Stellen und Formularen sind auf der Webseite von «EnergieSchweiz» zu finden. Hier ist auch die Broschüre «Im Überblick: Ihr Solarprojekt Schritt für Schritt» zum Download bereit. www.energieschweiz.ch/meine-solaranlage
Text: Christine Vollmer, PD
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 4/2018
Bezugsquelle:
EnergieSchweiz
Bundesamt für Energie (BFE)
Mühlestrasse 4
3063 Ittigen
www.energieschweiz.ch