Trotz seiner Grösse zeigt sich das exklusive Privathaus zurückhaltend. Die Räume gehen ineinander über, Zonen schaffen Behaglichkeit.
Fährt man durch das Quartier, ist der Neubau erst zu erkennen, wenn man schon fast davor steht. Dezent verbirgt er sich hinter anderen Einfamilienhäusern. Dass das Gebäude ein Volumen von knapp 3300 Kubikmetern fasst und dass sich von den oberen Geschossen ein atemberaubender Ausblick über den Ägerisee bietet, ist nur schwer zu glauben. Die Einpassung der Gebäudehülle in den steilen Hang macht diese Diskretion möglich.
Blick auf Wildblumen
Das Treppenhaus wird nicht nur von oben, sondern auch von der Nordfassade her mit Tageslicht erfüllt: Ein direkt über der Erdoberfläche eingelassenes, grosses Fenster gibt den Blick auf die zum Grundstück gehörende Wildblumenwiese und auf eine europäische Felsenbirne frei – den Lieblingsbaum der Hausbesitzer. «Sie wechselt ihr Aussehen zu jeder Jahreszeit und somit auch das Panorama, dessen Anblick uns beim Treppensteigen jedes Mal erfreut», sagt der Bauherr. Den Auftrag für die Erstellung seines viergeschossigen Hauses gab er Philipp Eigenmann, Mitinhaber des Luzerner Architekturbüros Conea.
«Interessant war, dass wir vom Raumbedürfnis ausgehend planten – von innen nach aussen», sagt der Architekt. «Die Gebäudeform ergab sich darauf basierend.» Der Besitzer, selber ein Experte für Immobilien, und seine Frau sprachen beim Entwurf aktiv mit. Er ergänzt: «Es gibt Häuser, die äusserlich spannende, schöne Formen zeigen, aber innen verlieren sie an Grosszügigkeit. Das wollten wir vermeiden.» Die stringente Architektur findet im Inneren mit klaren Linien und einer ruhigen Ausstattung ihre Fortsetzung. In einem geschickten Flow führt eine Nutzungszone in die nächste, was unter anderem durch Raumteiler und breite Fluchten erreicht wird. Zu diesem Fliessen trägt auch das Treppenhaus bei, das nicht abrupt um die Ecken in die oberen Geschosse führt, sondern zum Hochwandeln einlädt.
Einheitlicher Innenausbau
Einen wichtigen Beitrag zum stimmigen Interieur hat die Firma Orea beigetragen, welche sämtliche Einbauten realisierte. «Die Bauherrschaft wollte eine einheitliche Innenraumgestaltung und fragte uns um ein Gesamtkonzept an», erzählt David Spielhofer, CEO des auf Raum- und Küchenkonzepte spezialisierten Schweizer Unternehmens. «Wenn das Design, die Produkte, von ein und demselben Hersteller entworfen werden, schafft dies optisch Ruhe und Klarheit», nennt er den Vorteil eines solchen Vorgehens. Dass Ankleide, Raumteiler, Badmöbel und Küche alle dieselbe DNA aufweisen, ist an den sauber verarbeiteten Details zu sehen – dem Innenleben der Schubladen, an den matteloxierten Griffleisten oder auch an den matten, edel wirkenden Oberflächen.
Die komplette Reportage gibt es im Magazin DAS EINFAMILIENHAUS zu lesen. Die Ausgabe 3/22 lässt sich online bestellen.
Text: Maja Fueter, Fotos: André Herger
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 3/2022