Burg oder Baumhaus?

Das schmale Einfamilienhaus mit dem steilen Satteldach und der transparenten Front ist in mancher Hinsicht aussergewöhnlich. Ein offenes Raumkonzept holt die Natur ins Haus.

Der Durchblick in den Wald ist nicht verstellt, denn der Wald macht die besondere Qualität des Grundstücks aus.
Der Durchblick in den Wald ist nicht verstellt, denn der Wald macht die besondere Qualität des Grundstücks aus.
Der Neubau ist lang und schmal, nur gerade fünf Meter breit. Direkt hinter dem Grundstück beginnt der Wald.
Der Neubau ist lang und schmal, nur gerade fünf Meter breit. Direkt hinter dem Grundstück beginnt der Wald.

Der Hang am Waldrand gilt als eine der begehrtesten Wohnlagen im Grossraum Basel. Das stadtnahe, gut erschlossene Quartier wurde nach und nach locker bebaut. Schrebergärten verschwanden, neben Häusern mit Geschichte stehen vereinzelt mondäne Neubauten, elegante Mehrfamilienhäuser zwischen Häuschen von historischem Charme mit Obstbäumen im Garten. Ein Spaziergang in diesem Quartier lohnt sich schon wegen der vielfältigen Architektur. Vor einem ungewöhnlichen Einfamilienhaus, das leicht erhöht und etwas zurückgesetzt am Waldrand liegt, bleiben Passanten immer wieder stehen. Die offene, bis unter das steile Satteldach verglaste Fassade erlaubt einen Blick ins Innere. Ganz oben im Dachzimmer sieht man eine Leiter unter dem Giebel, sie führt in eine Nische. Ein Logenplatz für Kinder?

Alles andere als gewöhnlich
Links führt, hinter einem modernen Gartentor aus Stahl, ein asphaltierter Weg zum Eingang. Die seitliche Fassade präsentiert sich verschlossen, die Bewohner sind es nicht. Sie freuen sich über das Interesse von Passanten und sind auch ein bisschen stolz darauf. Denn ihr Haus ist alles andere als ein gewöhnliches Zuhause. Es ist das Gemeinschaftswerk eines engagierten Architekturbüros und einer jungen Familie, die viel Zeit und Energie zum Ausarbeiten besonderer Lösungen aufgewendet hat.

Jagdhütte am Waldrand

Schon die Ausgangslage war speziell, denn das Grundstück war bereits bebaut. Ein bestandsgeschütztes ehemaliges Jägerhaus musste ins Konzept einbezogen werden. So gliedert sich der Entwurf in einen Bestandteil, das Waldhaus, das komplett ausgehöhlt, gedämmt und neu verkleidet wurde, und den dreigeschossigen Neubau mit dem steilen Satteldach. Die Kombination ergab eine Einteilung in sogenannte Splitlevels, Halbgeschosse, die den Innenraum strukturieren. »Die Splitlevels und die zentrale Erschliessung erzeugen spannende Raumabfolgen mit unterschiedlichen Blickwinkeln nach aussen», erläutert Architekt Simon Birri. Sein Bruder Patrick, der viele Stunden an Detaillösungen getüftelt hat, ergänzt: «Die Konzeptidee ist ein Baumhaus mit verschiedenen Ebenen um den Baumstamm angelegt. Die Holztreppe bildet diesen zentralen Stamm.»

Architektur
Birri Architekten AG
4332 Stein

Durch die Splitlevels ergeben sich spannende Raumabfolgen.
Durch die Splitlevels ergeben sich spannende Raumabfolgen.
Das Panoramafenster macht die Küchenzeile zu einem attraktiven Arbeitsplatz.
Das Panoramafenster macht die Küchenzeile zu einem attraktiven Arbeitsplatz.

Die komplette Reportage gibt es im Magazin DAS EINFAMILIENHAUS zu lesen. Die Ausgabe 2/22 lässt sich online bestellen.

Text: Christine Vollmer, Fotos: Ivana Kresic
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 2/2022

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