Mit einem neuen Musterhaus und einer neuen Produktionshalle für die Kleinhäuser «Flying Space» bietet der Systemhaushersteller Schwörer Haus Lösungen für viele verschiedenen Wohnformen. Zudem setzt das schwäbische Familienunternehmen auf die Schwerpunkte Gesundes Wohnen und Smart Home.
Bauland ist ein immer rareres und deshalb teures Gut. Ausserdem macht
sich der demografische Wandel bemerkbar: Es gibt immer mehr ältere
Menschen und Single-Haushalte. Wie kann ein Haushersteller auf diese
Veränderungen reagieren? Schwörer Haus, seit 1950 Hersteller von Häusern
in Holzfertigbauweise, stellt sich den Herausforderungen mit zwei
Konzepten. Zum einen mit den Mini-Häusern «Flying Spaces», die den Trend
«Tiny Houses» aufgreifen. Zum andern mit einem neuen Musterhaus am
Stammsitz in Hohenstein-Oberstetten (knapp 70 km südlich von Stuttgart
gelegen), das exemplarisch mehrere Wohnformen wie Wohnen auf einer
Ebene, Mehr-Generationen-Wohnen oder Wohnen und Arbeiten unter einem
Dach darstellt.
Mini-Häuser mit variabler Nutzung
«Flying
Spaces» sind Wohnmodule, die im firmeneigenen Werk witterungsunabhängig
in Holzbauweise vorgefertigt werden. Weil sich das Konzept der
Mini-Häuser seit seiner Einführung 2010 als voller Erfolg erweist, hat
Schwörer Haus in eine neue Produktionshalle investiert, die eine
jährliche Produktionskapazität von cirka 100 «Flying Spaces» ermöglichen
wird. Die Stärke des Konzepts liegt in seinem modularen Ansatz, denn
von der einzelnen Wohneinheit bis zur gestaffelten oder gestapelten
Anordnung mehrerer Module ist alles möglich. Entsprechend vielfältig
sind die Nutzungsmöglichkeiten. Es kann als vollwertiges Mini-Haus
dienen, aber auch als Einliegerwohnung, Anbau, Ferienhaus, Büro,
Praxisräumlichkeit, Caféteria etc. Schwörer Haus hat «Flying Spaces»
auch schon auf Bestandsgebäude gesetzt, wo sie dann als Penthousewohnung
dienen.
Morgens liefern, abends wohnen
Per
Tieflader gelangen die schlüsselfertigen Wohn-, Büro- oder
Freizeitwürfel mit Maximalabmessungen von 14,50 x 4,35 Metern und circa
50 Quadratmetern Wohnfläche genau dorthin, wo sie gebraucht werden. Vor
Ort werden sie dann mit dem Kran auf den Keller oder auf die
Punktfundamente gesetzt. Inzwischen ist Schwörer Haus in der Lage,
unterhalb der Maximalgrösse ein Modul millimetergenau zu planen und zu
bauen. Je nach Bedarf werden die Module fertig eingerichtet angeliefert.
Sanitär- und Kücheneinrichtung, Böden- und Wandbelägen, Türen und
Einbaumöbeln kommen aus der Design-Schreinerei von Schwörer. Dann geht
der Aufbau nach dem Motto vor sich: «Morgens liefern, abends wohnen».
Exklusiver Vertriebspartner für die «Flying Spaces» in der Schweiz ist
die Firma Kleinhaus (www.kleinhaus.ch). Interessenten können ein
Musterhaus in Däniken/SO besichtigen.
Musterhaus für vielfältige Lebenssituationen
Auch mit dem neuen Musterhaus «Bungalow» greift Schwörer Haus neue Wohntrends auf. Der am Firmensitz gebaute Entwurf zeigt ein Beispiel in Hanglage mit Untergeschoss und Raumreserve unterm Dach. Das Haus eignet sich zum ebenerdigen Wohnen, als Zwei-Familien-Haus oder zum Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Der eigentliche Bungalow bietet eine Wohnfläche von circa 105 Quadratmetern.
Von aussen hat das Haus zwei Gesichter. Von der Hangseite betrachtet wirkt es wie ein klassischer Winkelbungalow mit Terrasse. Von der Strassenseite fällt das Untergeschoss optisch ins Gewicht, das dem Haus Proportionen mit Villencharakter verleiht. Die trendige Fassadenfarbe sieht elegant aus. Der Eingangsbereich ist bewusst grosszügig gehalten. Das Treppenhaus ist mittig angeordnet, sodass alle Räume drum herum natürlich belichtet werden können. Die Küche ist mit einer Speisekammer und viel Stauraum ausgestattet. Der Wohn-/Essbereich ist so gestaltet, dass er trotz des offenen Übergangs in einen «öffentlichen» und «privaten» Raum unterteilt ist.
Passgenaue Möbeleinbauten
Insgesamt bietet die Innenausstattung eine edle, aber zurückhaltende Anmutung. Die passgenauen Möbeleinbauten stammen aus der hauseigenen «Designschreinerei». Eine Besonderheit ist das grosse holzumrahmte Sitzfenster. Der Tisch vor dem Sofa lässt sich verschieben, sodass ein Gästebett entsteht – ohne jeglichen Umbau. Zwei gleich grosse Rückzugszimmer, jeweils mit direktem Zugang zum Bad, ermöglichen eine variable Raumnutzung je nach Lebenssituation. Eines der Zimmer – als Kinderzimmer eingerichtet – ist mit einer Galerie bis unter die Dachschräge ausgebaut. Oberhalb des anderen Zimmers – ein Schlafzimmer mit massgefertigtem Ankleideschrank – bietet die Dachschräge des 26° geneigten Zeltdaches eine grosse Raumreserve, die bereits mit grossen Dachfensterflächen von Velux zum Ausbau vorbereitet ist.
Smart Home im Bungalow
Bei der Haustechnik setzt Schwörer Haus auf das Smart-Home-System «Luxor-living» der Firma Theben. Es basiert auf einem Netz von Datenleitungen, an die verschiedene Funktionen wie Licht und Rollläden angeschlossen werden. Das bietet den Bewohnern verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel lässt sich neben dem Bett ein «Panikschalter» platzieren. Wird er gedrückt, etwa weil verdächtige Geräusche zu hören sind oder der Rauchmelder Alarm schlägt, gehen alle Leuchten im und ums Haus an und die Rollläden hoch. Im Flur an der Haustür lässt sich zudem ein Schalter mit der Funktion «zentral aus» platzieren, sodass man beim Verlassen des Hauses sicher sein kann, dass keine Geräte unnötig Strom verbrauchen. Das System erlaubt auch die Einrichtung einer Anwesenheitssimulation, damit das Haus auch dann bewohnt aussieht, wenn niemand zuhause ist.
Diese Smart-Home-Lösung basiert auf dem KNX-Standard, den Theben jedoch
etwas reduziert hat, um die Kosten im Rahmen zu halten und die
Programmierung durch den Kunden selbst zu ermöglichen – über die App
Luxorplug, eine Microsoft-basierte Software. Die Sicherheit der Daten
wird mit einer VDE-Zertifzierung bestätigt.
Gesundes Wohnklima
Zur Haustechnik gehört auch die
Schwörer-Frischluftheizung, mit Kleinstwärmepumpe und elektrischen
Direktheizelementen beinhaltet sie eine kontrollierte Lüftung mit
Wärmerückgewinnung und Ankühleffekt im Sommer als zentrales Element –
auf Wunsch mit Pollenfilter für Allergiker. Der Strom für die
Anlagentechnik kann optional durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach
produziert werden. Zum Sicherungsprozess für die gesundheitliche
Qualität im Innenraum von Schwörer Häusern gehört eine Raumluftmessung
nach einem genormten Verfahren. Das Gesundheitskonzept von Schwörer Haus
ruht laut Franca Wacker, Schwörer-Haus-Architektin, auf vier Säulen.
Neben der erwähnten Raumluftmessung gehört auch der Wärmeschutz dazu,
vor allem auch im Sommer. Ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden sei
auch ausreichend Tageslicht. «Wir haben hier zum Beispiel
herausgefunden, dass liegende Fensterformate bei gleicher Fläche mehr
Licht ins Haus bringen als hochformatige.» Schliesslich ist auch der
Lärmschutz wichtiger Teil des Gesundheitskonzepts. Hier hat Schwörer
Haus zwei spezielle Werkstoffe entwickelt, die sowohl bei Luft-, Tritt-
als auch Körperschall ihre segensreiche Wirkung entfalten.
Schwörer Haus KG
Text: Joachim Hoffmann
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 1/2020