3D-Betondruck: erstes Gebäude in der Schweiz

Mit dem neuen Bemusterungszentrum in Marbach präsentiert sich die Kobelt AG als Pionier und setzt Massstäbe in der Baubranche. Das innovative Gebäude wird mittels 3D-Betondruck realisiert und demonstriert die Zukunft des Bauens.

Seit März 2024 nimmt ein faszinierendes Bauprojekt in Marbach Form an: Das erste Schweizer Betonhaus aus dem 3D-Drucker entsteht Schicht für Schicht. Hinter dieser wegweisenden Entwicklung steht die Kobelt AG, ein Unternehmen, das in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Die Ursprünge dieser ambitionierten Initiative gehen auf den Januar 2023 zurück, als der Verwaltungsrat der Kobelt AG darum bat, ein innovatives Bemusterungszentrum zu entwickeln, um dem steigenden Platzbedarf gerecht zu werden. Die Vorgabe: Das Gebäude sollte als Betondruck erstellt werden. «Unser Gedanke war, dass wir mit dieser neuen und besonderen Bauweise ein ganz spezielles Gebäude, ein Eyecatcher auf dem Firmengelände, realisieren möchten», sagt Markus Morant, Verwaltungsratspräsidenten der Kobelt AG. Unter seiner Leitung wurde ein interner Architektenwettbewerb ins Leben gerufen, der schon nach zwölf Tagen eine Fülle von kreativen Ideen hervorbrachte. Nach einer gründlichen Prüfung wurde das Projekt "SAPHIR" des Architekten René Baumgartner als Sieger erkoren. Dieses Konzept spielt mit dem starken Kontrast zwischen dem optisch eher schweren Betondruck und der leichten Holz-Stahlkonstruktion des flügelförmigen Daches.

Der Bau dieses visionären Projekts ist wegen seiner Neuheit und Komplexität eine Herausforderung und wird in Zusammenarbeit mit externen Experten und der Holcim AG realisiert. Die Konstruktion basiert auf einer innovativen Technologie, bei der die Wände im 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Diese übernehmen jedoch keine tragende Funktion, sondern leiten die Eigen- und Windlasten ab. Das Fundament ist eine Stahlbeton-Bodenplatte mit Holzpfählen aus der Region. Ein Stahlständertragwerk leitet die Lasten des Gebäudes in die Bodenplatte ab, während das Dach aus vorgefertigten Holzplatten besteht und mit Bitumen abgedichtet und extensiv begrünt wird.

Innenarchitektur und Ausstattung
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Innenarchitektur und Ausstattung des Bemusterungszentrums. Es soll eine Atmosphäre geschaffen werden, die die Kunden bei der Materialauswahl für ihre Projekte inspiriert. Im Beratungszentrum wird es eine Kinderspielecke, eine Kaffeeküche und einen separaten Sitzungsraum geben, der durch eine gerundete Treppe in der Galerie erreichbar ist. Die Materialwahl des Innenausbaus ist zurückhaltend und auf das Konzept abgestimmt. Ein fugenloser Bodenbelag und Innenausbauten in Eichenoptik ergänzen sich. Ein mobiler Bildschirm ermöglicht den Zugriff auf Pläne und Dokumente im gesamten Gebäude, während die geplante Beleuchtung verschiedene Lichtszenarien für die Präsentation von Mustern und Oberflächen bietet.

Die Eröffnung des Gebäudes ist für September 2024 geplant und wird einen Meilenstein in der Schweizer Architektur und Bauindustrie setzen. Markus Morant freut sich auf die Fertigstellung: «Wir möchten mit diesem Leuchtturm-Objekt die hohe Fachkompetenz der Kobelt AG im Bereich Architektur, Planung, Holzbau und Schreinerarbeiten unterstreichen und schaffen somit ein markantes Vorzeige-Objekt im St. Galler Rheintal».

Kobelt AG
9437 Marbach

Text: EL, PD