Es geht auch ohne Garten

Kein Platz an der Sonne ist zu klein, um bepflanzt zu werden. Kräuter, Minigemüse, Obst und Kartoffeln gedeihen auch auf Balkon und Terrasse.

Viele Kräuter, Blumen, Obst, Gemüse und Salate lassen sich problemlos auf dem Balkon kultivieren. Minigemüse, Obst oder Kräuter wie Schnittlauch, Kapuzinerkresse und Goldmelisse sind nicht nur gesund, sondern auch äusserst dekorative Elemente auf dem Balkon. Unserer ist sonnig und windgeschützt und somit hervorragend geeignet für den Anbau von wärmeliebendem Mini-Gemüse wie Auberginen, Paprika oder Tomaten. Für Salatliebhaber empfehlen wir schnell wachsende Pflücksalate – sie gedeihen im Balkonkasten ideal. Und auch Küchenkräuter sollten auf keinem Balkon fehlen.

Mini-Gemüse frisch vom Balkon
Kleine Gemüsesorten, die auf dem Balkon oder auf der Terrasse in Töpfen angebaut werden können, sind derzeit im Trend. Mini-Tomaten, -Gurken oder -Paprika kann man auf der Terrasse leicht zu einem kleinen Gemüsegarten zusammenstellen. Besonders beliebt sind verschiedene Tomatensorten im Miniformat wie Cocktail-, Kirsch- oder Hängetomaten. Sie sind sehr robust und wachsen schnell. Ebenfalls beliebt sind Minigurken, die eine Grösse zwischen fünf und zehn Zentimetern erreichen, der Miniblumenkohl sowie der Mini-Brokkoli. Auch kleine Auberginen sind schön anzusehen und schmecken sehr gut. Grundsätzlich brauchen die kleinen Sorten wie die Grossen viel Wärme und einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Die Erde muss regelmässig aufgelockert werden und die Gemüse benötigen viel Flüssigkeit. Dabei darf sich das Wasser aber nicht stauen, was durch eine gut funktionierende Drainage erreicht wird. Auf eine hochwertige Erde ist zu achten. Zusätzlich kann diese noch mit etwas Humus angereichert werden. Im Weiteren benötigen die Minisorten regelmässig Dünger. Minigemüse kann man sehr schön mit Kräutern wie Basilikum, Kresse oder Schnittlauch kombinieren.

Gärtnern in Töpfen
Eine Vielzahl von Pflanzengefässen kann man im Gartencenter kaufen, vom einfachen Kunststofftopf über Tongefässe bis hin zum Balkonkasten aus Holz. Damit das Angepflanzte nicht vertrocknet oder verbrennt, verzichten wir auf schwarze Plastiktöpfe, die sich in der Sonne erhitzen; wir bevorzugen Tongefässe. Sie speichern überschüssiges Giesswasser und geben es später wieder an die Erde ab. Dadurch überhitzen sie nicht so schnell. Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen brauchen genügend grosse Töpfe, während für die meisten Kräuter kleinere Töpfe oder Balkonkästen ausreichen. Wärmeliebende Kräuter wie Rosmarin oder Eisenkraut pflanzen wir einzeln in Tontöpfe, die wir im Herbst in die Küche oder in den Wintergarten stellen, sodass wir auch in den kalten Monaten ernten können.

Als Pflanzenerde verwenden wir biologische Blumenerde, angereichert mit etwas Kompost. Eine gute Drainage im Pflanzkübel ist wichtig, damit sich keine Staunässe bildet. Wichtig ist, dass der Topf genügend Abflusslöcher hat. Bei Bedarf bohren wir mit einem Steinbohrer Löcher in den Tonboden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Wasser durch mehrere kleine Löcher besser abfliesst als durch ein grosses Loch in der Mitte des Topfes. Damit die Löcher nicht verstopfen und das überschüssige Wasser gut abfliessen kann, sollten die Pflanzengefässe eine genügend dicke Lage Drainagematerial enthalten. Wir wählen dazu groben Kies, Tonscherben oder Astmaterial. Damit füllen wir das Gefäss bis zu einem Drittel. Darauf kommt ein durchlässiges Vlies, damit sich die Pflanzenerde nicht mit dem Drainagematerial vermischt und die Abflusslöcher verstopft. Wichtig ist auch, dass die Gefässe nicht direkt auf dem Boden stehen, damit die Abflusslöcher nicht blockiert sind. Auf das Vlies geben wir immer eine Lage Brennnesseln und Beinwellblätter als Starthilfe und füllen dann den Topf mit guter Gartenerde auf.

Text: Remo Vetter, Fotos: Dave Brüllmann
aus dem Magazin: Das Einfamilienhaus, Zeitschrift Nr. 3/2023