Im gedeckten Atrium dieses Parterrehauses nimmt eine ganze Schrankzeile alles auf, was herumliegen und den ruhigen Anblick stören könnte. Dank des vielen Stauraums kommt die kühle, wertige Innenarchitektur optimal zur Geltung.
Das Haus bestand eigentlich schon – zumindest auf Papier – als die zukünftigen Besitzer nach einem Architekten Ausschau hielten. Es war nicht einfach, jemanden zu finden, der bereit war, einen nahezu fertigen Grundrissplan umzusetzen und die eigene Kreativität hintenan zu stellen. Daniel Jost, Inhaber eines Architekturbüros in Hasle, nahm den Auftrag an – es gab auch so noch genug zu tun für ihn. «Wir waren froh um sein Know-how in Bezug auf Technik, Nachhaltigkeit und Detailplanung – und um sein Musterhaus, das uns vieles verständlich machte», so das Bauherren-Paar. Bis anhin lebte es mit seiner Tochter in einem charmanten, geräumigen Haus aus dem Jahre 1850. Der grosse Haken: Der Altbau stand direkt an der dicht befahrenen Hauptstrasse Zürich-Bern. Das Paar setzte sich deshalb zum Ziel, auf den ersten Schultag der Tochter in einem neuen Zuhause eingezogen zu sein.
Auf der Suche nach einem Grundstück wurden die beiden schliesslich in Kernenried fündig. In dem 550-Seelen-Dorf im Emmental, nahe bei Burgdorf und fünfzehn Minuten von Bern entfernt, ist der Bauherr aufgewachsen. Aus dem dortigen Familienbesitz konnten sie eine 1100 Quadratmeter grosse Parzelle am Rand der Landwirtschaftszone erwerben. Dann recherchierten die Bauherren während fast zwei Jahren über Werkstoffe und Haustechnik, blätterten zig Fachmagazine durch. Auch das «Einfamilienhaus» sei ihnen eine grosse Inspirationsquelle gewesen, betonen die beiden. Nachdem sie sich auch noch bei Freunden umgehört hatten, die schon gebaut hatten, wussten sie schliesslich ziemlich genau, wie ihr neues Zuhause aussehen sollte. Zur Planung gehörte auch, dass Vater, Mutter und Töchterchen im alten Haus in jedes Zimmer gingen und beratschlagten, ob es im neuen Domizil kleiner sein darf oder grösser sein muss. Daraus resultierte, dass das Wohnzimmer noch halb so gross und das Homeoffice noch ein Drittel so gross sein sollen, dafür aber ein Gästezimmer und eine Ankleide das Raumkontingent ergänzen sollen.
Wie die sorgfältige Planung an Gestaltung annahm, ist im Magazin Das Einfamilienhaus, Heft 3/2018 zu lesen. Die Ausgabe lässt sich online bestellen.
Text: Maja Fueter, Fotos: Thomas Hämmerli
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 3/2018